Sporterlebniswelten als Partner institutioneller Bildung
Viele Freizeit- und Themenparks umfassen heute neben herausfordernden Fahrgeschäften auch sportlich ausgerichtete Spielbereiche. Kletterparks mit Niedrig- und Hochseilgärten bieten spezielle Herausforderungen mit erlebnispädagogischem Charakter für Schulklassen und Familien. Skateranlagen und Trampolinhallen sind weitere Sportanbieter im nicht vereinsgebundenen außerschulischen Feld. Museale Einrichtungen mit interaktiven medialen Inszenierungen (z.B. ein Fußballmuseum) stellen schließlich einen dritten Bereich im Freizeitsektor für außerschulische Angebote dar. Ausgehend von den Grundformen des außerschulischen Lernens lassen sich auf der Basis einer phänomenologischen Analyse verschiedene didaktische Feindimensionen und typische Lernarrangements ausmachen wie Selbsterkundung, Projekt oder Event. Die Breite heute wahrnehmbarer Sporterlebniswelten wird bisher nicht in die institutionelle Bildung einbezogen, so die Ausgangsthese des Beitrags. Die spezifischen Arrangements mit ihren Herausforderungen und die Ansätze einer außerschulischen, erlebnisorientierten Pädagogik bieten Chancen für eine Erweiterung und Ergänzung schulischer Lernformen und Inhalte im Sportunterricht.
Dr. Dieter Brinkmann, geb. 1959, ist Lektor an der Hochschule Bremen in der Fakultät Gesellschaftswissenschaften. Er unterrichtet im „Internationalen Studiengang Angewandte Freizeitwissenschaft“ (B.A.) und im Masterstudiengang „Leisure and Tourism“ mit den Schwerpunkten Freizeitbildung, Forschungsmethoden und Freizeitsoziologie. Er hat der Universität Bielefeld Erziehungswissenschaft studiert und dort auch promoviert. Seit vielen Jahren war er außerdem Projektleiter für zahlreiche Besucherstudien beim Institut für Freizeitwissenschaft und Kulturarbeit e.V. (IFKA). Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen erlebnisorientierte Lernorte (Freizeitparks, Erlebnisbäder, Museen) und informelle Bildung.