10:40 Uhr
Man erntet, was man sät – Negative Führung und ihre Folgen
Ellen Schmid, Technische Universität München
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Autor:innen:
Ellen Schmid, Technische Universität München
Susanne Braun, Ludwig-Maximilians-Universität München, LMU Center for Leadership and People Management
Während sich die Führungsforschung bislang hauptsächlich mit der positiven und effektiven Seite der Mitarbeiterführung beschäftige, hat in den letzten Jahren die negative Seite der Führung vermehrte Aufmerksamkeit erlangt (e.g. Schyns & Schilling, 2013). Empirische Studien konnten die Konsequenzen negativen Führungsverhaltens für das Wohlbefinden und die Leistung von Beschäftigten belegen. Dennoch befindet dieses Feld der Führungsforschung in einem frühen Stadium und relevante Fragen nach den exakten Ursachen und Wirkungszusammenhängen bleiben offen.
Vor diesem Hintergrund verfolgt die Arbeitsgruppe das Ziel, in sechs Beiträgen aktuelle Forschung zur negativen Führung zu beleuchten. Der erste Beitrag von Pundt und Kimmelmann beschäftigt sich mit der Frage, wie sich die Interaktion zwischen Abusive Supervision und transformationaler Führung auf organisationales Schweigen auswirkt. Der zweite Beitrag von Knipfer et al. analysiert ein verwandtes Outcome: Knowledge Hiding. Die AutorInnen untersuchen inwieweit ausnutzende Führungskräfte, Misstrauen in Mitarbeitern wecken und dadurch begünstigen, dass diese ihr Wissen verstecken. Die folgenden zwei Beiträge widmen sich dem Thema Narzissmus und den oft geschilderten „zwei Gesichtern“ narzisstischer Führungskräfte. Konkret beleuchtet der dritte Beitrag von Schmid et al. durch eine qualitative Studie wie die positiven und negativen Verhaltensmuster die Teamleistung beeinflussen. Der vierte Beitrag von Braun et al. untersucht wie Narzissmus zu boshaftem Neid und kontraproduktivem Arbeitsverhalten führt. Der fünfte Beitrag von Netzel et al. analysiert inwieweit Personen aufgrund von Macht dazu tendieren, andere zu objektivieren. Der sechste Beitrag von Garbers und Konradt eröffnet einen Blickwinkel auf die vollständige Abwesenheit von Führungskräften und wie sich diese auf die Teamleistung auswirkt.
Ziel der Arbeitsgruppe ist, eine Integration der unterschiedlichen Forschungsstränge im Bereich der negativen Führung anzuregen und Forschungslücken aufzuzeigen.