iCal
Raum:
RW4
Thema:
2.03 Eignungsdiagnostik / Personalauswahl
Präsentationsart:
Arbeitsgruppe
Dauer:
80 Minuten
08:30 Uhr
Aktuelle Ansätze zur Persönlichkeitserfassung im Arbeitskontext
Cornelius König, Universität des Saarlandes
Details anzeigen
Autor:innen:
Cornelius König, Universität des Saarlandes
Klaus G. Melchers, Universität Ulm
Forschungsstand
In vielen Stellenausschreibungen geben Organisationen an, welche Persönlichkeitseigenschaften sie für wünschenswert halten. Dies korrespondiert mit einer großen Anzahl von Tests, die diese Eigenschaften erfassen sollen. Die Forschung (z.B. Barrick et al., 2001) hat metaanalytisch gezeigt, dass von den „Big Five“-Dimensionen insbesondere Gewissenhaftigkeit und emotionale Stabilität kriteriumsvalide sind, aber auch für die anderen Dimensionen gibt es zumindest Hinweise auf spezifische Validitäten (z.B. Verträglichkeit als Prädiktor für Teamwork). Allerdings gibt es auch viel Kritik, weil die Validitätskoeffizienten klassischer „Big Five“-Fragebögen z. T. als zu niedrig angesehen werden und man deswegen Persönlichkeitseigenschaften besser mit arbeitsbezogene (also kontextualisierten) Skalen oder sogar mit anderen Methoden erfassen sollte und auch Eigenschaften, die sich nicht einfach unter die „Big Five“ einsortieren lassen, stärker berücksichtigen sollte.
Neue Perspektiven/Beitrag
Die vier Beiträge dieser Arbeitsgruppe greifen auf unterschiedliche Art und Weise die Kritik an klassischen „Big Five“-Fragebögen auf und erarbeiten neue Vorschläge. Gergovska et al. testen mit mehreren Stichproben arbeitsbezogene Skalen zur Erfassung von Gewissenhaftigkeit und emotionaler Stabilität, die auch die Erfassung von Subfacetten ermöglichen. Gelléri et al. stellen eine „Situativen Persönlichkeitstest“ vor, bei dem auf eine berufliche Situation (ähnlich wie bei Situational Judgment Tests) Items zur Messung der „Big Five“-Dimensionen folgen. Kasten und Staufenbiel entwickelten einen Situational Judgment Test zur Erfassung der „Big Five“ und stellen erste Ergebnisse zur Konstruktvalidität vor. Im letzten Beitrag beleuchtet Carolin Palmer das Konstrukt „Dominanz“ und zeigt u.a., dass man personenbezogene und sachbezogene Dominanz trennen sollte.
Theoretische/Praktische Implikationen
Diese vier Beiträge eröffnen Praxis (und Forschung) neue Perspektiven, wie man Persönlichkeitseigenschaften im Arbeitskontext besser erfassen kann.