iCal
Raum:
RW4
Thema:
1.01 Gesellschaftliche Perspektiven der Arbeit
Präsentationsart:
Arbeitsgruppe
Dauer:
100 Minuten
15:25 Uhr
„Ich werde gegangen. Vielleicht.“ Neue kontextuelle, zeitliche und normative Perspektiven auf Arbeitsplatzunsicherheit und Kündigung
Maike Debus, Universität Zürich
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Autor:innen:
Maike Debus, Universität Zürich
Dana Unger, ETH Zurich
Forschungsstand
Arbeitsplatzunsicherheit bezeichnet die Erwartung einer Person, die eigene Arbeitsstelle zu verlieren. Bisherige Forschung widmete sich vor allem den individuellen Korrelaten der Arbeitsplatzunsicherheit und der Frage, wie negative Effekte von Arbeitsplatzunsicherheit reduziert werden können. Empirische Studien identifizierten in diesem Zusammenhang die persönliche Arbeitsmarktfähigkeit als entscheidend. Darüber hinaus fällt jedoch auf, dass der soziale Kontext von arbeitsplatzunsicheren Personen kaum in Untersuchungsmodelle einbezogen wurde und dass zeitliche Veränderungen weitestgehend außer Acht gelassen wurden. Des Weiteren schenkte man der tatsächlichen Kündigung als erwartbare Folge der Arbeitsplatzunsicherheit ebenfalls wenig Beachtung.
Neue Perspektiven/Beitrag
Das vorliegende Symposium versammelt fünf Einzelbeiträge, die die bisherige Arbeitsplatzunsicherheits-Forschung in vielen Facetten erweitern. Drei der Beiträge (Kornblum et al., Unger & Debus, Selenko) erweitern den Blickwinkel auf das Phänomen Arbeitsplatzunsicherheit, in dem sie den sozialen Kontext einer Person einbeziehen und mögliche Konsequenzen von Arbeitsplatzunsicherheit aus einer Prozessperspektive betrachten. Der Beitrag von Doden et al. widmet sich der zeitlichen Instabilität von Konstrukten und betrachtet Arbeitsplatzunsicherheit als zentralen Prädiktor der Veränderung in der wahrgenommenen Arbeitsmarktfähigkeit. Die Untersuchung von Richter und König widmet sich abschließend dem Phänomen der Kündigung und den Bedingungen, unter denen Personalabbau allgemeingesellschaftlich legitimiert wird.
Theoretische/Praktische Implikationen
Die Beiträge in diesem Symposium machen deutlich, dass theoretische Modelle der Arbeitsplatzunsicherheit und Kündigung zum einen die verschiedenen Ebenen der Gesellschaft (z.B. Paar, Familie, Organisation, Kultur) und zum anderen die zeitlichen Dimensionen berücksichtigen sollten. Mögliche Interventionen zur Reduktion von Arbeitsplatzunsicherheit und deren Konsequenzen könnten dann in der Folge auch diese verschiedenen Kontexte einbeziehen.