11:40 Uhr
Heute schon Feedback bekommen? Auswirkungen täglichen Feedbacks auf das Erleben und Verhalten bei der Arbeit
Rosemarie Gauglitz, TU Darmstadt
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Autor:innen:
Rosemarie Gauglitz, TU Darmstadt
Nina Keith, TU Darmstadt
Fragestellung
Die Relevanz von Feedback ist in der organisations- und personalpsychologischen Forschung unumstritten: Es gilt als mächtiges Tool zur Verhaltensänderung. Bisherige Laborforschung zeigte zum einen den Einfluss von Eigenschaften des Feedbacks auf z.B. Motivation oder Lernen. Zum anderen konnte in Längsschnittstudien ein Effekt der Feedbackkultur (Feedback Environment) auf Arbeitszufriedenheit gezeigt werden. Unbeantwortet bleibt hingegen die Frage, ob es diese Effekte auch bei täglichem, informellem Feedback gibt. Die vorliegende Untersuchung untersucht daher, wie sich tägliches, informelles Feedback im Arbeitsalltag unmittelbar auf die Stimmung, Motivation, Lernen, Leistung und Zufriedenheit der Mitarbeiter auswirkt.
Untersuchungsdesign
Zur Untersuchung der Fragestellung wurde eine Tagebuchstudie via Smartphone über 5 Tage zu je zwei Zeitpunkten (vor und nach der Arbeit) an Berufstätigen durchgeführt. Zurzeit liegen bereits 30 vollständige Datensätze vor. Als unabhängige Variable wurde während des Arbeitstages tatsächlich erhaltenes Feedback (nach der Arbeit) in zwei Dimensionen erhoben, Vorhandensein sowie Inhalt des Feedbacks. Abhängige Variablen sind Stimmung (Erhebung vor und nach der Arbeit), Motivation (goal orientation, vor der Arbeit) sowie Leistung, Lernen und Zufriedenheit mit der Arbeit (nach der Arbeit).
Ergebnisse
Erste Auswertungen weisen auf eine Variabilität nicht nur zwischen den Versuchspersonen, sondern zwischen den Tagen (within-subjects) hin. Weitere Analysen (hierarchisch-lineare Modelle) zur genaueren Überprüfung der Hypothesen werden durchgeführt.
Limitationen
Lediglich subjektive Erfassung des Feedback-Verhaltens mittels Selbstbericht, keine objektiven Daten.
Theoretische/Praktische Implikationen
Sollten sich die hypothetisierten Effekte nachweisen lassen, so stellen sie eine wertvolle, ökologisch valide Ergänzung dar zu bisherigen Laborexperimenten und eher makroanalytisch angelegten Längsschnittuntersuchungen.
Relevanz/Beitrag
Die Erforschung von informellem Feedback ist essentiell für die Entwicklung geeigneter Interventionen.
11:50 Uhr
Zur Idee geführt? Eine Tagebuchstudie zu Führungsstilen und unerwarteter Kreativität
Jana S. M. Keil, Philipps-Universität Marburg
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Autor:innen:
Jana S. M. Keil, Philipps-Universität Marburg
Maria U. Kottwitz, Philipps-Universität Marburg
Kathleen Otto, Philipps-Universität Marburg
Fragestellung: Durch den hohen Wettbewerbsdruck werden Ideen von Mitarbeiter(inne)n zur Verbesserung von Produkten, Services und Prozessen immer wichtiger, um die Leistungsfähigkeit von Organisationen aufrecht zu erhalten. Basis dafür ist die unerwartete Kreativität - das Generieren neuer und nützlicher Ideen für die Organisation außerhalb der eigentlichen Arbeitsaufgaben. Es ist anzunehmen, dass der praktizierte Führungsstil eine Rolle für das Zeigen unerwarteter Kreativität spielt. Transformationale Führung sollte in einem positiven Zusammenhang mit unerwarteter Kreativität stehen, denn dadurch wird z.B. kritisches Hinterfragen angeregt. Transaktionale Führung fokussiert hingegen auf einer reinen Austauschbeziehung von Belohnung für Arbeitsleistung nach vorab definierten Zielen, wodurch darüber hinaus gehendes Engagement unterbunden wird. Folglich sollte transaktionale Führung negativ mit unerwarteter Kreativität im Zusammenhang stehen.
Untersuchungsdesign: Die Daten werden über eine fünftätige Tagebuchstudie mit Berufstätigen unterschiedlicher Branchen erhoben.
Ergebnisse: Die Auswertung erfolgt hinsichtlich des Zusammenhangs zwischen Führungsstilen und unerwarteter Kreativität auf Tagesebene.
Limitationen: Die Grundgesamtheit aller Berufe kann durch die Studie nicht abgedeckt werden, wodurch potenziell Verzerrungen entstehen.
Theoretische/Praktische Implikationen: Durch die Studie wird die Bedeutung verschiedener Führungsstile für unerwartete Kreativität beleuchtet. Unternehmen erhalten Stellschrauben, um die unerwartete Kreativität in ihrer Organisation zu fördern.
Relevanz/Beitrag: Die Kreativitätsforschung wird durch die Studie ausgeweitet, indem Zusammenhänge mit der unerwarteten Kreativität aufgezeigt werden. Zusätzlich ist diese eine der wenigen Studien, die transformationale und transaktionale Führung in direktem Vergleich untersucht. Durch die Betrachtung auf Tagesebene werden die Beziehungen realitätsnah abgebildet.
12:00 Uhr
Self-efficacy as an Indicator of Effective Affect Regulation: An Experimental Study
Antje Schmitt, Universität Kassel
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Autor:in:
Antje Schmitt, Universität Kassel
Purpose and Research Question
According to social cognitive theory (Bandura, 1997), self-efficacy is the domain-specific and conscious belief and expectation people hold about their abilities. The aim of this experimental study is to extend the conceptualization and knowledge of self-efficacy by investigating its affective-motivational underpinnings. The study is based on a framework of self-regulation and affective dynamics as well as and some recent empirical findings gathered from field studies. It builds on the idea that people’s self-efficacy is an indicator of dynamic affect regulation processes. It aims to investigate whether the down-regulation of negative emotions and the up-regulation of positive emotions may be consciously perceived as an increase in self-efficacy on a conscious level and may affect people’s task engagement when working on a creative task. Further, this study investigates inter-individual differences in action- versus state-orientation as a moderator of the proposed relationships.
Design and results
The sample of our experimental study consists of university students. The participants are required to work on a creative brainstorming task. We manipulated two different forms of negative affect (activating and deactivating affect) in two experimental conditions and included one control condition on neutral affect. The change in positive and negative emotions, in creative self-efficacy, and task engagement was measured after a short time lag. We used a questionnaire to measure participants’ action- and state orientation. The experiment is in its final stage. Results based on a sample of about 70 participants will be presented.
Implications
The theoretical implications for research on social cognitive theory and affect regulation as well as ideas for future research in the work context will be discussed in the light of our findings.