iCal
Raum:
RW 1
Thema:
6.01 Menschen - Medien - Möglichkeiten
Präsentationsart:
Keynote
Dauer:
45 Minuten
13:25 Uhr
Digitalisierung von Arbeit und Forschung
Bernad Batinic, Johannes Kepler Universität Linz
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Autor:in:
Bernad Batinic, Johannes Kepler Universität Linz
Die zunehmende Digitalisierung unseres Lebens versetzt in Erstaunen und zwar im Hinblick auf a) die Geschwindigkeit, in der sich diese Entwicklung vollzogen hat und nach wie vor sich vollzieht, b) die Bereiche und Themenfelder, welche digitalisiert werden und c) die Frage, was da in naher und ferner Zukunft noch kommen mag. Noch vor einigen Jahren kurios anmutende Online-Dienste sind heute vielversprechende Geschäftsmodelle. Technische Anwendungen sind entwickelt worden, welche größtmögliche Kontrolle und Transparenz erlauben. Daneben hat die Digitalisierung neue Berufe entstehen lassen, welche ohne das Internet gar nicht denkbar sind (z.B. den/die „Suchmaschinenoptimierer/in“, den/die „Communitymanager/in“) oder es wurden bestehende, traditionelle Berufe nachhaltig beeinflusst, beispielsweise in der Versicherungswirtschaft, wo aktuell Konzerne klassische Versicherungsvertreter zugunsten von Investitionen in Facebook und Online-Vertrieb massenhaft entlassen. Unsere Arbeit und unser Konsumverhalten haben sich nachhaltig verändert.
Die AOW-Psychologie hat auf diese Entwicklung reagiert, indem sie ihre Forschungsthemenfelder um den Aspekt „Neue Medien“ erweitert hat und dabei die Frage aufwirft, inwieweit bestehende traditionelle Modelle und Erkenntnisse unserer Disziplin noch ihre Gültigkeit haben bzw. zu modifizieren sind. Gleichzeitig setzen Kolleginnen und Kollegen vermehrt Neue Medien als Forschungsinstrument ein und dies nicht nur in der Phase der Datenerhebung, sondern in allen vor- und nachgelagerten Schritten des Forschungsprozesses. Meiner Ansicht nach erfassen wir die Bedeutung der Digitalisierung aber bisher nur Ausschnitthaft. Bedeutende, durch Neue Medien provozierte Veränderungen von Arbeit schenken wir nicht die nötige Aufmerksamkeit und zugleich nutzen wir nur einen geringen Teil des Potenzials von Neuen Medien in unserem Forschungsprozess. In dem Vortrag werde ich hier die aktuellen Möglichkeiten aufzeigen und zugleich einen Ausblick auf anstehende Entwicklungen der Digitalisierung geben.