Autor:innen:
Dominik Paleczek, Karl-Franzens-Universität Graz
Sabine Bergner, Karl-Franzens-Universität Graz
Robert Rybnicek, Karl-Franzens-Universität Graz
•Fragestellungen
Welche Zusammenhänge ergeben sich zwischen der dunklen Seite der Persönlichkeit und praxisrelevanten Berufserfolgskriterien? Kann die Dark Triad (D3: Narzissmus, Machiavellismus, Psychopathie) bei der Vorhersage beruflichen Erfolgs inkrementell, über die Big 5 (B5) hinweg, Varianz aufklären?
•Untersuchungsdesign
Zur Beantwortung der Fragestellungen wurden die B5 (NEO-PI-R), sowie die D3 (NPI, MACH-IV, LPS) von 287 Berufstätigen (150♀, Mage=37.74, SDage=10.38) erfasst. Parallel dazu wurde der Berufserfolg anhand der objektiven Kriterien Gehalt und Hierarchieebene sowie durch die subjektiven Indikatoren Lebenszufriedenheit (FLZ), Commitment (COMMIT) und selbst eingeschätzte Performanz operationalisiert.
•Ergebnisse
Die D3 erklärt inkrementell, über die B5 hinweg, Varianz der Kriterien Gehalt (∆R²=.02*), Hierarchieebene (∆R²=.03*) und Performanz (∆R²=.03*). Hinsichtlich der Kriterien Lebenszufriedenheit und Commitment leistet sie keinen uniquen prädiktiven Beitrag.
•Limitationen
Die Kriterien wurden im Rahmen von Selbsteinschätzungen erhoben.
•Theoretische/Praktische Implikationen
Zum einen liefern die Ergebnisse einen Beitrag zur Bandwidth-Fidelity-Debatte und zeigen, dass die eng umrissene D3 bei der Vorhersage bestimmter Berufserfolgskriterien zusätzliche Information über die breit definierten B5 hinweg erbringt. Zum anderen wird gezeigt, dass die dunkle Seite der Persönlichkeit von größerer Relevanz für die Prognose von Kriterien ist, die berufliches Vorankommen (getting ahead) beschreiben, als für Kriterien, die tendenziell eher berufliches Auskommen (getting along) fokussieren.
Die Befunde legen nahe, dass sich die Eigenschaften der D3 besonders zur Identifikation beruflich schnell aufstrebender Personen eignen.
•Relevanz/Beitrag
Die Prognostizierbarkeit des Erfolgs Einzelner ist von Bedeutung, da letzterer zum Erfolg von Organisationen beitragen kann. Dieser Beitrag unterstreicht die Wichtigkeit, auch vermeintlich dunkle Eigenschaften bei der Personalauswahl nicht außer Acht zu lassen.