14:30 Uhr
Besonderheiten der Entwicklung elektronischer Wörterbücher
Olena Opanasenko (Nationaler Taras-Schewtschenko-Universität Kyiv)
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Autor:innen:
Olena Opanasenko (Nationaler Taras-Schewtschenko-Universität Kyiv)
Maria Baior (Nationaler Taras-Schewtschenko-Universität Kyiv)
Das Thema untersucht die Besonderheiten der Verwendung vergleichbarer Online-Wörterbücher, deren Einfluss auf die Qualität der Übersetzung und die Perspektiven für ihre weitere Entwicklung. Zu den Hauptaufgaben der Computerlexikographie gehört heute die Erstellung von Wörterbüchern, die den aktuellen Stand des Vokabulars in den jeweiligen Sprachen widerspiegeln und neue Produktions-, Wissenschafts- und Kulturzweige hervorbringen. Mit der Entwicklung von Technologien sind die Gründer von Online-Wörterbüchern bestrebt, die Qualität der Wörterbücher zu verbessern und zusätzliche Sprachpaare hinzuzufügen. Daher müssen Benutzer vorab die Möglichkeiten der Verwendung und Bearbeitung von Wörterbüchern kennen, wodurch die Bewertung zukünftiger Suchergebnisse und die Gesamtqualität des Systems ständig verbessert werden. Dies ermöglicht eine qualitativ hochwertige Übersetzung. Ein Ziel der Forschung ist es, die Vor- und Nachteile vergleichbarer Wörterbücher zu ermitteln. Es soll herausgefunden werden, welches Online-Wörterbuch mehr Funktionen bietet und für professionell orientierte Übersetzungsaufgaben empfohlen werden kann und welches eher für den täglichen Gebrauch geeignet ist. Dies ermöglicht qualitativ hochwertigere Übersetzungen. Das andere Ziel ist es zu untersuchen, auf welche Weise ein Benutzer ein Wörterbuch verwendet, so dass die Ergebnisse dazu beitragen können, die Qualität eines Wörterbuchs zu verbessern.
15:15 Uhr
Nachlässe afrikanischer Despoten als exklusive Geschäftschance – für mich? Linguistische Anmerkungen zur Textsorte „Spam-E-Mail“ aus interkultureller Sicht
Gerd Ulrich Bauer (Universität Bayreuth)
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Autor:in:
Gerd Ulrich Bauer (Universität Bayreuth)
Eine lästige Begleiterscheinung des digitalen, globalen Mailverkehrs ist unerwünscht zugeschickter E-Mail-Spam. Neben Kaufangeboten für pharmazeutische, kosmetische und sonstige Produkte von oft zweifelhafter Qualität findet sich eine Spam-Variante, die sich auf vermeintliche Geschäftsoptionen bezieht. Dabei geht es häufig um den Transfer von Geldsummen astronomischen Ausmaßes im internationalen Bankverkehr, für die der Mailabsender einen internationalen Geschäftspartner/eine Partnerin sucht und mit dem Empfänger/der Empfängerin zu finden hofft. Diese Betrugsmasche ist langlebig, und sie findet sich in verschiedenen Varianten.
Gestützt auf ein Korpus deutsch- und englischsprachiger (monolingualer) Mails unternimmt der Beitrag den Versuch, E-Mail-Spam als eigenständige Textsorte bzw. als Textsortenvariante (vgl. z.B. Sandig 1975; Gülich/Raible (Hrsg.) 1975; Heinemann/Viehweger 1991) zu erfassen. Anhand pragmatischer, semantischer, grammatisch-syntaktischer sowie rhetorischer Beschreibungsmerkmale werden ihre Konturen nachgezeichnet, wobei auch Vergleiche zu weiteren, digitalen wie auch analogen, Textsorten(varianten) möglich werden.
Unter Bezug auf das Thema der GIG-Tagung 2019 werden die Korpustexte unter interkultureller Perspektive als ‚fremde‘ Texte aufgefasst. Stichprobenartig vorgenommene Analysen stellen zum gegenwärtigen Zeitpunkt interessante Einblicke in Aussicht: So lassen sich aus den Mailtexten, Selbstinszenierungen und Adressierungen Aspekte sozialer, kultureller, möglicherweise auch regionaler (Re-)Präsentation herausarbeiten. Intertextuelle Vergleiche belegen einen gewissen Professionalitätsgrad der Betrugs-„Masche“, ebenso wie eine bereits fortgeschrittene Kodifizierung der noch jungen Textsorte Spam-E-Mail.