09:30 Uhr
Die Übersetzung von Bertolt Brechts „Der gute Mensch von Sezuan“ ins Luganda: Zu den Bedeutungsrelationen zwischen Ausgangs- und Zieltext
William Wagaba (Makerere University)
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Autor:innen:
William Wagaba (Makerere University)
William Wagaba (Makerere University)
Die Beschäftigung mit der Übersetzung von literarischen Texten wie dem Theaterstück „Der gute Mensch von Sezuan“ im fremdsprachlichen Deutschunterricht bietet nicht nur Herausforderungen, sondern auch eine Vielfalt von Möglichkeiten, über Fragen des interkulturellen Vermittelns, Lernens und Repräsentierens nachzudenken. Die zentralen Themen in „Der gute Mensch von Sezuan“ eröffnen Deutschlernern und Nicht-Deutschsprechenden zahlreiche Anlässe zum interkulturellen Gespräch im ugandischen Kontext. Im Beitrag geht um die Übersetzung des Stückes vom Deutschen ins Luganda, eine der lokalen Sprachen Ugandas. Es geht um Fragen und Überlegungen in Hinblick auf kognitive, sozio-kulturelle und sprachliche Grenzen und Diskurse, derer man sich bedient, um Bedeutungsrelationen zur Diskussion zu stellen. Nicht zuletzt geht es auch um die Auswirkung der Translation des Stückes ins Luganda auf die Perzeption und Rezeption durch den Luganda-Leser.
10:15 Uhr
Theater und Komik in Übersetzung – Elfriede Jelineks Bühnenwerke ins brasilianische Portugiesisch übertragen
Ruth Bohunovsky (Bundesuniversität von Paraná (UFPR))
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Ruth Bohunovsky (Bundesuniversität von Paraná (UFPR))
Im Rahmen des Forschungsprojektes „Theater und Komik übersetzen” (Univ. Federal do Paraná, Uni Wien, Uni Graz) sollen u.a. ausgewählte Theaterstücke von Elfriede Jelinek ins brasilianische Portugiesisch übersetzt und die Übersetzungsproblematik in Hinblick auf die in den Werken angelegte Komik näher erforscht werden. Grundlage sind funktionale Theorien der Theaterübersetzung (u.a. Aaltonen, Hörmanseder, Pavis) und des Komischen (u.a. Müller-Kampel, Vandaele). Komik – verstanden als kulturelle Praxis, für deren Wahrnehmung gemeinsames implizites Wissen vorausgesetzt wird – , wird aber schon innerhalb eines Sprachraums nicht immer homogen wahrgenommen: Im Fall von Elfriede Jelinek zeigt sich dies an der sehr heterogenen Rezeption im deutschsprachigen Raum. Wir gehen daher davon aus, dass die Komik in Jelineks Texten zwar als Möglichkeit angelegt ist, jedoch nicht unbedingt bei jeder Bühnen- oder Leserezeption als relevant erachtet werden muss. Welche Funktion(en) erfüllt die Komik in Jelineks Bühnenwerken? Wie soll/kann in der Übersetzung mit dem Komikpotential umgegangen werden, um dem zielsprachigen Publikum, Regisseuren und Schauspielern eine ähnliche Interpretationsfreiheit wie dem ausgangssprachlichen Publikum zu lassen? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt des Beitrags und sollen an konkreten Beispielen diskutiert und dargestellt werden.