09:30 Uhr
Der Pekinger Verlag für fremdsprachige Literatur: Übersetzung als Kulturgeschichte
Xiao Liu
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Autor:in:
Xiao Liu
In dieser Arbeit geht es um die Untersuchung der Übersetzung und Herausgabe von deutschsprachigen Büchern in einem chinesischen Verlag. Der Pekinger Verlag für fremdsprachige Literatur wurde 1952 gegründet und untersteht dem chinesischen Fremdsprachenamt. Als eine staatliche Institution ist der Verlag für die Übersetzung und Veröffentlichung chinesischer Bücher in verschiedenen Sprachen zuständig, oder, anders gesagt, dafür, China durch Bücher von außen zugänglich zu machen – also es zu ermöglichen, „to know China through books“, wie es im eigenen Motto des Verlages heißt.
Da der Verlag vom Staat gefördert wird, spielen kulturpolitische und ideologische Erwägungen eine wichtige Rolle beim Verlagsprogramm. Die verlegten deutschsprachigen Bücher lassen sich in drei Kategorien einteilen: politische Texte und Dokumente, chinesische Literatur und Bücher über verschiedene Aspekte der chinesischen Gesellschaft.
Die Grundlage der Untersuchung bilden das verlegte deutschsprachige Buchprogramm 1952-1990 sowie die Vor- und Nachworte der Bücher, Anmerkungen zu den Übersetzungen und Rezensionen in Deutschland. In dem genannten Zeitraum waren die Übersetzung und Herausgabe der deutschsprachigen Bücher turbulenten politischen Phasen und einer wechselhaften internationalen Lage unterworfen. Gegenstand meiner Untersuchung ist eine translationswissenschaftliche und -geschichtliche Aufarbeitung chinesischen Übersetzens ins Deutsche. Es wird der Versuch unternommen, dieses einer kritischen Reflexion zu unterziehen.
10:15 Uhr
Der kollektive Übersetzer der herrnhutischen Kirchenlieder in Livland um 1740 und der lettische Bildungsweg
Beata Paskevica (Nationalbibliothek Lettlands)
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Beata Paskevica (Nationalbibliothek Lettlands)
Die Nationalbibliothek Lettlands birgt in ihren Sammlungen über 500 in lettischer und deutscher Sprache verfasste Handschriften, die in der lettischen herrnhutischen Gemeinde im Laufe des 18. und des 19. Jahrhunderts entstanden sind. Ein kleiner Teil sind auch Liedtexte, manchmal mit Noten. Der Vortrag wird den Entstehungsvorgang der ersten dieser Liedtextübersetzungen ins Lettische verfolgen. Als wichtige Aspekte gelten hier der kollektive Schaffensprozess unter der fähigen Leitung von Magnus Friedrich Buntebarth, der Medienwechsel von der Mündlichkeit zur Schriftlichkeit, der den Zugang zu Elementarbildung verschaffte, und damit zum dritten zur Akkulturierung des europäischen christlichen Gedankengutes in der indigenen Sprache Livlands der Bauernschaft Mitte des 18. Jahrhunderts führte.