09:30 Uhr
Der Lehrer als Vermittler interkultureller Kompetenzen am Beispiel von Benin
Laetitia Dagnonhoueton (Deutsche Botschaft Cotonou (Benin))
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Laetitia Dagnonhoueton (Deutsche Botschaft Cotonou (Benin))
In Zeiten der Globalisierung begegnet sich eine Vielfalt von Kulturen, die miteinander interagieren müssen. Daher ist es notwendig, interkulturelle Kompetenzen zur Überbrückung der Differenzen zu erwerben. Es stellt sich die Frage, wie man diese interkulturellen Kompetenzen erwerben kann bzw. wie sie jungen Menschen vermittelt werden können. In einer früheren Studie wurde festgestellt, dass es unter Jugendlichen in Benin ein Defizit an interkulturellen Kompetenzen gibt. Als Lösung sollen interkulturelle Kompetenzen in die Curricula der Schulen einbezogen werden. Die Schule ist ein zentraler Ort für die Vermittlung von Kompetenzen. Dies bedeutet aber, dass die Lehrer ihre Rolle ändern müssen und sich neuen Paradigmen anpassen. Das heißt: Sie müssen selber über die interkulturellen Kompetenzen verfügen, damit sie diese ihren Schülern vermitteln können. Verfügen jedoch die Lehrer über das dafür nötige Wissen? Eine kleine Umfrage im Rahmen einer Lehrerfortbildung ergab in der Tat, dass zunächst die beninischen Lehrer eine Fortbildung für die Vermittlung der erforderlichen Kompetenzen brauchen. In diesem Vortrag soll darauf eingegangen werden, wie eine solche Fortbildung für Lehrer in Benin aussehen sollte und wie Lehrer sich selber diese Kompetenzen aneignen können.
10:00 Uhr
Sprachbrücken - Engineering der virtuellen Welten
MK Natarajan (Banaras Hindu University Varanasi)
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MK Natarajan (Banaras Hindu University Varanasi)
Der Beitrag untersucht das Phänomen der Repräsentanz in der interkulturellen Praxis, vor allem die Rolle des Deutschen im Globalisierungsprozess.
Viele Menschen lernen Deutsch, es besteht eine große Nachfrage nach Informationen über Deutsch und Deutsches. Man findet viele Übersetzungen in den Massen- und sozialen Medien.
Übersetzung ist jedoch auch ambivalent: einerseits ein Machtphänomen, ein Mittel zur Beherrschung des Fremden. Auf der anderen Seite ist sie die Bereicherung des Eigenen, dessen Überleben und Kompetenzfähigkeit davon abhängig ist, wie weit das Eigene sich vor dem Fremden behaupten kann und will.
Deutsch, die nicht-offizielle Weltsprache, gesprochen von der Mehrheit in der EU und gelernt von Millionen in den anderen Ländern, hat kulturgeschichtlich und wirtschaftlich ein großes Potential. Dieses Potential ist noch nicht vollständig in den anderen Sprachen durch Übersetzungen erfasst. Durch die Übersetzung kann man jedoch die interkulturelle Kommunikation bereichern.
Lange hatte man gedacht, dass die Sprachförderung allein fähig sei die Kultur zu vertreten. Darunter litt die Übersetzungsförderung. Beide sollten komplementär sein. Der Beitrag versucht, diese Aspekte im Hintergrund des Globaliserungsprozesses und des Brexits zu untersuchensowie das Phänomen geopolitisch logisch zu verstehen, und zwar anhand von indischen und deutschen Erfahrungen.
10:30 Uhr
Repräsentations- und Vermittlungsprozess der Kenntnisse: Einflüsse der Neuen Medien auf das Individuum und die Gesellschaft
Eckra Lath Toppé (Uni)
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Eckra Lath Toppé (Uni)
Das Sprachliche und das Schriftliche waren während langer Zeit privilegierte Mittel für die Verbreitung von Kenntnissen. Seit der Erfindung des Films 1895 haben sich die Paradigmen der Kenntniserwerbung und -verbreitung stark geändert. Das Schriftliche ist nicht mehr die privilegierte Kenntnisquelle wie im 19. und 20. Jahrhundert. Heute, im 21. Jahrhundert, mit der technologischen Revolution, hat sich die Kenntnisplattform erweitert, und das Bild erscheint als ein (fast) unentbehrliches Mittel für die Verbreitung und den Erwerb von Kenntnissen.
Wie können Informationen bzw. Werte fremder Kulturen in einer anderen Kultur repräsentiert oder in diese vermittelt werden, da Repräsentationssymbole von einer Kultur zu einer anderen unterschiedlich sind?
Wie können kulturelle Besonderheiten durch das Bild von einer Kultur in eine andere übersetzt bzw. repräsentiert werden? Die GiG-Tagung in Germersheim 2019 wird eine Gelegenheit sein, diese Debatte zu führen und die Frage zu vertiefen.