Autor:innen:
Tanja Hüber, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
Lara Görtner, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
Udo Käser, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
Una Maria Röhr-Sendlmeier, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
Fragestellung
Inwiefern fördert die Trainingsmaßnahme LiA (Lernen im Arbeitsalltag) die Leistungsfähigkeit älterer Arbeitnehmer?
Vorgehen
Konzipiert wurde das Training „Lernen im Arbeitsalltag“ (LiA), welches modular aufgebaut ist und ein berufsbiografisches Kompetenzmodul sowie vier bereichsspezifische Module beinhaltet: ein psychomotorisches Training, ein Training zum Stressmanagement, ein kognitives und ein metakognitives Training. Die Module sind eng verzahnt und greifen in 15 wöchentlichen Trainingseinheiten systematisch ineinander. Sie beinhalten in allen Bereichen neben psychoedukativer Aufklärung umfangreiche Praxiselemente und haben eine ganzheitliche Förderung älterer Arbeitnehmer zum Ziel. Das Training wurde in mehreren Unternehmen in NRW umgesetzt und wird fortlaufend in einem Kontrollgruppendesign im Prä-Post-Vergleich evaluiert.
Ergebnisse
Bislang zeigt sich in verschiedenen Bereichen eine hohe Wirksamkeit der Maßnahme: Es ergeben sich Verbesserungen für den wahrgenommenen Gesundheitszustand, die Selbstwirksamkeit und das Stressmanagement der Teilnehmer. Distanzierungsfähigkeit gegenüber beruflicher Belastung, Arbeitszufriedenheit und eine positive Haltung gegenüber Weiterbildungsmaßnahmen nehmen zu. Ebenfalls werden kognitive Leistungsgeschwindigkeit, Konzentrationsfähigkeit und Lernfähigkeit der Teilnehmer verbessert. Das Training wird von den Teilnehmern sehr gut angenommen und sein Nutzen wird von den Arbeitgebern positiv eingeschätzt.
Limitationen
Eine Untersuchung der Nachhaltigkeit der Maßnahme steht aus, ist aber geplant.
Implikationen
Möglichkeiten, LiA im beruflichen Alltag zu implementieren, werden diskutiert.
Relevanz/Beitrag
Vor dem Hintergrund von Abbauprozessen im Alter und den Folgen des demographischen Wandels sind Konzepte nötig, welche ganzheitlich darauf abzielen, die berufliche Selbstwirksamkeit älterer Mitarbeiter zu stärken, ihren Umgang mit beruflichen Belastungen zu verbessern und ihre körperliche und geistige Leistungsfähigkeit möglichst lange zu erhalten.