08:30 Uhr
Tägliche und wöchentliche Interventionen zur Förderung von Erholung, Wohlbefinden und Arbeitsengagement bei Beschäftigten
Annekatrin Hoppe
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Autor:innen:
Annekatrin Hoppe
Alexandra Michel, Universität Heidelberg
Forschungsstand
Ressourcen sind für die Bewältigung täglicher Arbeitsanforderungen und das Wohlbefinden von Beschäftigten von zentraler Bedeutung. Ressourcenfördernde Interventionen mit täglichen und/oder wöchentlichen Übungen haben sich als wirksam erwiesen (e.g. Sin & Lyubomirsky, 2009; Seligman et al., 2005). Deren Übertragbarkeit auf den Arbeitskontext wurde bisher erst in Ansätzen bestätigt. Ausgehend von Ressourcentheorien (e.g. Bishop et al., 2004; Fredrickson, 2001) werden in dieser Arbeitsgruppe ressourcenfördernde Interventionen im Arbeitskontext vorgestellt und diskutiert. Diese setzen an der Förderung von Achtsamkeit, Positivem Denken und der Wahrung von Erholungszeiten an.
Neue Perspektiven
Im Rahmen der arbeitspsychologischen Forschung haben sich in den letzten Jahren Tagebuchstudien etabliert. Dies bietet auch für die Interventionsforschung neue Möglichkeiten: Mittels kurzer Übungseinheiten können Interventionen auf täglicher Basis durchgeführt und deren Wirksamkeit zeitnah erfasst werden. Drei Studien dieser Arbeitsgruppe implementieren ein Interventionsdesign auf Tagesebene und erfassen tägliche Effekte der Intervention auf Achtsamkeit, momentane Stimmung, gedankliches Abschalten und Schlaf.
Neue Technologien wie Smartphones und Tablets können die Attraktivität von Interventionen sowie die Qualität der Datenerhebung verbessern. In zwei Studien werden neue Technologien zur Implementierung der Intervention genutzt. In einer weiteren Studie wird mittels einer Smartphone App die Wahrung von Erholungszeiten am Feierabend gefördert.
Theoretische und praktische Implikationen
Der Großteil der Studien bestätigt die Wirksamkeit der Interventionen auf das Wohlbefinden der Beschäftigten (d.h. positiver Affekt, Stimmung, Arbeitsengagement, Schlaf). Arbeitsbedingungen moderieren z.T. diese Effekte. Eine Integration der Interventionen in die betriebliche Gesundheitsförderung kann eine attraktive Ergänzung zu bestehenden Maßnahmen darstellen.